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Prof. Dr. Johanna Rahner verweist beim Nürnberger Forum des BDKJ Bayern auf die Botschaft an die Jugend von Papst Paul VI. zum Abschluss des 2. Vatikanums.

50 Jahre II. Vatikanisches Konzil - Jugendarbeit auf Spurensuche

40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kirchlichen Jugendverbandsarbeit kamen am Montag in Nürnberg zusammen, um sich 50 Jahre nach der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils durch Papst Johannes XXIII. am 11. Oktober 1962, auf Spurensuche zu machen. Auch die KLJB Bayern war mit dabei, zumal im Verband viele Aktivitäten zu diesem Thema laufen.

 

Das Nürnberger Forum startete mit dem Bericht von Dr. Gerhard Gruber, der zur Zeit des Konzils als Sekretär des damaligen Münchener Erzbischofs Julius Kardinal Döpfner dieses Ereignis aus nächster Nähe erlebt und beobachtet hat. In seinen Erinnerungen zeichnete er zuerst ein Bild von der Situation der damaligen Kirche, die u.a. geprägt war von Spannungen und einem starren Kirchenbegriff als „societas perfecta“, einer perfekten geschlossenen Gesellschaft. Er berichtete von der Hoffnung auf den Aufbruch, die damals viele Teile der Kirche erfasste und seiner Erfahrung mit einer neuen Form von Kirche, die sich für die Welt öffnete und sich im Verlauf des II. Vatikanischen Konzils zeigte.

 

Der Papst setzte auf die Dynamik der Jugend

Im Anschluss daran arbeitete die Kasseler Professorin für Systematische Theologie Dr. Johanna Rahner die Kernbotschaften des Konzils heraus. Sie verweist auf die Botschaft an die Jugend von Papst Paul VI. zum Abschluss des 2. Vatikanums. Darin setze er auf die Dynamik der Jugend, zur Erneuerung der Botschaft beizutragen und an der Zukunft der Kirche zu arbeiten. In vier Schritten zeigte sie den Teilnehmenden wie die Kernbotschaften des Konzils neu entdeckt werden können. In einer neuen Ortsbestimmung habe das Konzil die Selbstfindung der Kirche durch die Öffnung in die Welt hinein vorgenommen. Der entscheidende Perspektivwechsel von „Kirche und Welt“ wie er in den Dokumenten des Konzils sichtbar werde, erlaube „keine dualistische Trennung von Welt und Kirche“ mehr. Es gebe „keine Kirche ohne Welt, weil sie von dieser Welt ist, obgleich sie nicht in ihr aufgeht.“ Die Herausforderung 50 Jahre nach Konzilseröffnung sei es, in einer Zeit der „Gotteskrise“ oder der „Ortslosigkeit des Glaubens in der Moderne“ in der Praxis ehrlich zu sein, nicht „immer noch so zu tun, als wisse man alles und jedes bis in Kleinste hinein“, sondern die richtigen Fragen zu stellen. Schließlich plädiert sie für die „natürliche Gotteskompetenz“ des Menschen und eine Theologie, die nicht zu viel weiß.

 

Spurensuche in den Dokumenten des Konzils

In vier Lektüreworkshops machten sich die 40 Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter auf Spurensuche in den Dokumenten des Konzils und entdeckten eine Vielzahl von Perspektiven für die kirchliche Jugend(verbands)arbeit im 21. Jahrhundert. In seinen Tagungsbeobachtungen bescheinigte Dr. Gerhard Gruber den Teilnehmenden ganz im Sinne des II. Vatikanischen Konzils unterwegs zu sein. Im Abschlussgespräch diskutierten die Teilnehmenden zusammen mit Prof. Dr. Johanna Rahner und Dr. Gerhard Gruber die anstehenden Herausforderungen für die kirchliche Jugend(verbands)arbeit.

 

Jugendverbände Vorreiter für Eneuerung der Kirche

Richard Stefke, als KLJB-Landesseelsorger auch Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Landesstelle für Katholische Jugendarbeit in Bayern und mitverantwortlich für die Durchführung des Nürnberger Forums zeigte sich zufrieden: „Die Teilnehmenden diskutierten auf hohem Niveau die Kernbotschaften des Konzils und entdeckten eine ganze Reihe von Bezugspunkten für die tägliche Arbeit. Gerade die Jugendverbände dürfen sich bestärkt fühlen, sich weiterhin als junge Kirche in die Gesellschaft einzubringen und gleichzeitig Vorreiter zu sein für die immer wieder notwendige Erneuerung der Kirche.“

 

 

Hier geht es zur Übersicht der Aktionen der KLJB Bayern zum II. Vatikanum

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil man bei uns no weiß, dass Kühe ned lila san.“
Laura