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Ein Nachruf für Marie-Luise Schultze-Jahn

Am 22. Juni diesen Jahres verstarb im Alter von 92 Jahren die ehemalige Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus aus dem Kreis der „Weißen Rose“ Marie-Luise Schultze-Jahn.

Nach dem Tod der Geschwister Scholl und Christoph Probst begann sie das sechste Flugblatt der Weißen Rose in Hamburg zu vervielfältigen und zu verteilen. Dieses versah sie mit dem Zusatz „Und ihr Geist lebt trotzdem weiter!“. Im Oktober 1943 wurde sie denunziert, verhaftet und schließlich zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Unermüdlich kämpfte sie im Laufe ihres Lebens gegen das Vergessen und klärte in vielen Veranstaltungen über das Unrechtsregime des Nationalsozialismus auf. Ihre Bescheidenheit, aber auch ihre Hartnäckigkeit wurde zu ihrem Markenzeichen. Ihr Leitmotiv beschrieb sie vor einiger Zeit so: „Wenn ich schon einmal am Leben geblieben bin, ist es meine Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass so etwas nicht mehr passiert.“

Die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" ist seit 2002 offizielles Vorbild für die KLJB Bayern. Ihre Zivilcourage, ihr Glaube und ihr Teamgeist sind Motivation für unser eigenes Engagement. Den Satz von Marie-Luise Schultze-Jahn nehmen wir sehr ernst: „Erst wird man stutzig, dann kritisch, dann hört man besser hin und schließlich tut man etwas.“ Als KLJB Bayern sehen wir uns im Gedenken an Marie-Luise Schultze-Jahn verpflichtet, engagiert und couragiert unsere Gesellschaft mitzugestalten. 

 

Richard Stefke, Landesseelsorger der KLJB Bayern

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil man seine Nachbarn no kennt.“
Manuel