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Eine Ära geht zu Ende

Am 31. August schied Ralph Neuberth aus seinem Amt als Landesseelsorger der KLJB Bayern aus. Landesgeschäftsführer Martin Wagner zur Amtszeit seines Vorstandskollegens.

Welche Worte fallen einem ein, wenn man zurück blickt auf die neunjährige Amtszeit von Ralph? Zunächst einmal und vor allem: Dankbarkeit. Dankbarkeit für die Fügung, die ihn an die Landesstelle der KLJB Bayern geführt hat. Und Dankbarkeit für das, was Ralph alles geleistet hat. Mit seiner großen Klarheit, der Fähigkeit, immer den Überblick zu behalten und dem Talent, Vorstandskollegen und -kolleginnen und Mitarbeiter/-innen zu begeistern, hat er das Bild der Landesstelle nach außen wie nach innen nachhaltig geprägt.


Kirche kritisch und innovativ mitzugestalten, dem gemeinsamen Glauben in jugendgemäßer Liturgie Ausdruck zu verleihen und damit den christlichen Glauben als grundlegende positive Kraft für das eigene Leben erfahrbar zu machen, war und ist ihm ein großes Anliegen. Und so hat er sich auch nachhaltig und erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Relevanz des Synodenbeschlusses "Ziele und Aufgaben kirchlicher Jugendarbeit" für Gegenwart und Zukunft der katholischen Jugendarbeit in den "Meilensteinen in die Zukunft" festgeschrieben wurde.
Ganz im Sinne der zum Ende seiner Amtszeit verabschiedeten Leitlinien der KLJB im Bereich Glaube und Kirche verstand er aber kirchliche Jugendarbeit als Lebensorientierung für das ganze Leben - auch für das gesellschaftliche und politische Engagement. Immer wieder trug er wesentlich mit dazu bei, dass sich die KLJB Bayern auf ihre Profilthemen konzentrierte und damit ein gefragter und geschätzter Ansprechpartner für Politik und Kirche ist.
So prägten viele wegweisende und nachhaltige Projekte und Veranstaltungen seine Zeit bei der KLJB: Die Landpastoralen Symposien, an deren Konzeption und Durchführung er beteiligt war, die Konzipierung und Weiterentwicklung der Ausbildung von ehrenamtlichen Geistlichen Begleitern für die Ortsgruppen (ESPRIT!), die Aktion Segensschwarten für den ersten ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin und die Projekte Eternergy, Fit for Food, neu-LAND-Siedler, 25.000! Menschen, Bilder & Aktionen, Grenzen überqueren und schließlich K gewinnt - Glaubensfragen wagen.
2007 konnten die Werkbriefe ihr 60jähriges Jubiläum feiern. Prof. Dr. Martin Lechner bescheinigte den Werkbriefen, auch heute noch jung und ansprechend zu sein. Das ist ganz wesentlich das Verdienst von Ralph Neuberth, der als Verantwortlicher für den Bereich Werkmaterial dafür sorgte, dass die Qualität von Inhalt und Aufmachung der Werkbriefe immer weiter verbessert wurde.
Dabei war nicht immer alles einfach und rosig während der neun Jahre. Immer wieder musste die KLJB auch gegen Widerstände kämpfen. Sei es bei Zuschussfragen oder bei der Frage, wie viel Demokratie in der Kirche möglich ist. Der Hartnäckigkeit und dem diplomatischen Geschick von Ralph ist es zu verdanken, dass die KLJB hier fast immer ihre Ziele erreichen konnte. Gerade beim Thema Landpastoral sind aber noch viele Baustellen offen, auch wenn das Land und seine besondere Problematik zunehmend in den Blick der Bischöfe gerät. Und auch die Jugendstudie "U 27" wirft viele Fragen und Probleme auf, für die die Kirche (noch) keine Antworten und Lösungen gefunden hat, so z.B. die weiter abnehmende Relevanz kirchlicher Positionen für Jugendliche.
Ralph Neuberth war ein Garant dafür, dass die KLJB hier dennoch intensiv "am Ball" geblieben ist - und er hat der KLJB zum Abschied mitgegeben, dass er es ihr zutraut, dies auch in Zukunft zu tun.


Lieber Ralph: Du wirst uns fehlen! Wir danken Dir für all das, was Du hier in den neun Jahren bewegt und geschaffen hast. Für Deine neue Aufgabe beim Bayerischen Jugendring in Gauting wünschen wir Dir alles Gute und Gottes Segen. Und uns wünschen wir, dass wir oft Besuch von Dir bekommen!

Martin Wagner

 

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„Ich bin glücklich auf dem Land, weil‘s einfach gmiadlich is.“
Jonas