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Der ehrenamtliche KLJB-Landesvorsitzende Franz Wacker (21) schreibt kurz vor den abschließenden Beratungen zum Klimaschutzgesetz in Bayern einen offenen Brief an Umweltminister Thorsten Glauber, früherer KLJB-Diözesanvorsitzender und fragt: „War’s das schon?“

KLJB Bayern zum Klimaschutzgesetz im Landtag: „War’s das schon?“

Vor der Debatte im Umweltausschuss am 15.10. im Landtag über das neue Klimaschutzgesetz in Bayern hat der KLJB-Landesvorsitzende Franz Wacker (21) aus Laberweinting, Landkreis Straubing-Bogen, in der KLJB-Reihe „Zeit für einen Brief“ einen offenen Brief an Umweltminister Thorsten Glauber geschrieben. Er beginnt mit: „War´s das schon? Mit diesem Gedanken bin ich aus der letzten Anhörung des Umweltausschusses zum neuen Klimaschutzgesetz in Bayern gekommen.“

 

Der Brief endet mit einem Dank und Gesprächsangebot:

„Wir freuen uns auf die im persönlichen Gespräch bereits gemachten Angebote, die KLJB und andere Jugendverbände beteiligen zu können. Wollen wir mit Ihrem Ministerium gemeinsam für unser Ziel dabei auch eine jugendgerechte Form finden?“

 

Der gesamte Brief wurde heute verschickt und wird in der kommenden Herbst-Ausgabe der „LandSicht. Landjugendzeitung für Bayern“ wie folgt vollständig abgedruckt:

 

                                                                                         München, 14.10.2020

Sehr geehrter Herr Staatsminister Glauber,

„war´s das schon?“ - mit diesem Gedanken bin ich aus der letzten Anhörung des Umweltausschusses zum neuen Klimaschutzgesetz in Bayern gekommen. Wir hatten den Termin mit gleich drei Landesvorsitzenden besucht, weil wir uns beim neuen Klimaprojekt „HITZEfrei“ um gute Bildungsarbeit, aber auch eine bessere Klimapolitik kümmern wollen.

So ein großes und wichtiges Thema in so einen kurzen Gesetzesentwurf (2 A4-Seiten) zu packen, ist schon so eine Sache. Keine wirklichen Inhalte, keine klaren Ziele. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob es der Staatsregierung einfach nicht so wichtig ist oder man einfach nicht mehr Inhalte sich auf die Fahne schreiben will? Beide Antwortmöglichkeiten sind für die KLJB Bayern nicht tragbar. Wir fordern eine klare Vorreiterrolle für den Freistaat und einen mutigen Schritt in eine bessere Klimapolitik.

In den drei Stunden Anhörung im Umweltausschuss konnte man nicht erkennen, dass es jetzt an der Zeit ist, sich ranzuhalten. Dass es jetzt an der Zeit ist, wirklich aktiv zu handeln. Eher verspürte ich Lustlosigkeit und Frust. Keine wirklichen Pläne für die Zukunft, eher ein reines Gestichel unter den Parteien.

Mir persönlich ist es unerklärlich, dass bei so einem sehr wichtigen Thema – für uns alle – nicht an einem gemeinsamen Plan gearbeitet werden kann. Hier sollte es nicht darum gehen, wer am Ende die Lorbeeren bekommt, sondern wie wir zusammen unsere Erde retten können.

Die Energie, die Motivation und die Lust am Klimaschutz, die Sie als ehemaliger KLJB-Diözesanvorsitzender von Bamberg bei unserem persönlichen Gespräch mit MdL Tobias Gotthardt gemeinsam im Landtag gezeigt haben, die hätten wir uns in der Anhörung gewünscht und wünschen uns natürlich auch in der Weiterarbeit mit diesem Thema.

Wir als KLJB fordern, unseren Schöpfungsauftrag ernst zu nehmen. Dazu gehören klare Ziele, die zum Pariser Vertrag passen und nicht hinter dem 1,5-Grad-Ziel bleiben. Dazu gehört eine Überprüfung der Ziele und Konsequenzen, die uns alle betreffen werden. Dazu gehört vor allem ein „weniger ist mehr“ beim Energieverbrauch und Lebensstil. Wir unterstützen das breite Bündnis „Initiative für ein zukunftsfestes Bayern“ mit dem Appell: Die Staatsregierung muss nun ähnlich entschlossen wie in der Corona-Pandemie die Klimakrise angehen!

Durch meine Teilnahme an der Weltklimakonferenz 2019 in Madrid ist es für mich noch unvorstellbarer geworden, wie man einfach immer noch „wegschauen“ kann. Wie man sich immer noch alles schön hinreden kann. Wie man dem Thema immer noch entfliehen kann.

Es ist an der Zeit, dass Bayern als Vorbild vorangeht. Klare Ziele festsetzen und diese dann auch einhalten. Beim Klimaschutzgesetz braucht es kein „kann“ und „soll“ mehr, sondern es ist Zeit für ein deutliches „muss“.

Die KLJB Bayern hat bei ihrer virtuellen Landesversammlung das neue Klimaprojekt „HITZEfrei. Auszeit für die Erde“ gestartet und gerne würden wir mit Ihnen als Staatsminister, genauso wie bei „Stadt. Land. Wo?“, zusammenarbeiten und gemeinsam das Beste für unser Klima geben.

Wir freuen uns auf die im persönlichen Gespräch bereits gemachten Angebote, die KLJB und andere Jugendverbände beteiligen zu können. Wollen wir mit Ihrem Ministerium gemeinsam für unser Ziel dabei auch eine jugendgerechte Form finden?

Mit freundlichen Grüßen

Franz Wacker

Ehrenamtlicher KLJB-Landesvorsitzender

 

KLJB Bayern startet neues Klimaprojekt „HITZEfrei“

Die Delegierten von 26.000 Mitgliedern der KLJB starteten bei der virtuellen Landesversammlung Mitte Mai ein neues Projekt für Bildungsarbeit und politische Arbeit im Bereich Klima und Nachhaltigkeit. Unter dem Titel „HITZEfrei. Auszeit für die Erde“ wird es bis 2022 viele Aktionen geben, die einen klimaverträglichen Lebensstil ebenso wie eine klimafreundliche Politik als Ziel haben.

 

KLJB unterstützt Initiative für Runden Tisch zu Klimaschutz

Die KLJB unterstützt das breite Bündnis „Initiative für ein zukunftsfestes Bayern“ mit dem Appell: Die Staatsregierung solle nun ähnlich entschlossen wie in der Corona-Pandemie die großen Themen Klimakrise, Artensterben und Landverbrauch angehen und an der Transformation des Landes arbeiten. Hier schlägt das Bündnis mit Koordination der Akademie Ländlicher Raum einen neuen „Runden Tisch“ vor, an dem sich die KLJB gerne beteiligen wird.

 

Pressemitteilung als pdf-Download

Druckfähiges Sharepic Franz Wacker: War's das schon?

Porträtfoto Franz Wacker

 

 

 

 

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil ich die Natur liebe.“
Daniel