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Übereinstimmung für mehr Jugendbeteiligung als "Haltefaktor" auf dem Land zeigte sich beim Gespräch von rechts: Ehrenamtlicher KLJB-Landesvorsitzender Andreas Deutinger, Präsident des Bayerischen Gemeindetags Dr. Uwe Brandl (Abensberg), KLJB-Landesgeschäftsführerin Maria Kurz und Matthias Wenzel, neuer Fachreferent für Ländliche Räume der KLJB-Landesstelle. (Foto: Heiko Tammena)

KLJB beim Bayerischen Gemeindetag: Jugendbeteiligung wichtiger "Haltefaktor"

Bei einem Austauschgespräch kamen die KLJB Bayern und der Präsident des Bayerischen Gemeindetags, Dr. Uwe Brandl, zu vielen Übereinstimmungen. Der Bürgermeister von Abensberg stimmte unseren Positionen in vielen Punkten zu, insbesondere wie wichtig eine gute Jugendbeteiligung als "Haltefaktor" für die weitere Entwicklung einer Gemeinde ist: "Wenn sich die Jugend nicht wohlfühlt, wird der Erwachsene nicht bleiben", so Brandl. Zudem gab es einen fachlichen Austausch über die Probleme des Flächenverbrauchs auf dem Land, wobei Differenzierungen von beiden Seiten für notwendig gehalten wurden.

 

Der ehrenamtliche Landesvorsitzende Andreas Deutinger stellte die aktuellen Positionen der KLJB Bayern vor, zuletzt beim Landesausschuss Ende 2014 unter dem Titel "Should I Stay Or Should I Go? Jugend vom Land im demographischen Wandel".

 

Die Debatte über die zielgruppengerechte Ausformung der Jugendbeteiligung müsse geführt werden - hier sah auch Brandl die Notwendigkeit für eine Bereitschaft zur Qualifikation für alle in der Kommunalpolitik Beteiligten, besonders die ehrenamtlichen Jugendbeauftragten im Gemeinderat.

 

BJR-Fachprogramm "Demographischer Wandel" eröffnet Chancen

Das auch von der KLJB angeregte neue Fachprogramm "Demographischer Wandel" des Bayerischen Jugendrings (BJR) könne hier neue Chancen eröffnen für Musterprojekte, bewertete KLJB-Landesgeschäftsführerin Maria Kurz. Diese und von der KLJB mit geplante Forschungsprojekte über "Haltefaktoren" könnten den Zusammenhang von erfolgreicher Partizipation und Selbstbestimmung für junge Menschen und einer nachhaltigen Entwicklung einer Gemeinde beweisen.

 

Aus der Praxis der Kommunalpolitik zeigte sich Brandl als Befürworter eines eigenen Budgets z.B. für Jugendparlamente und offen für die Selbstverwaltung, wenn auch realistisch: "Beteiligung scheitert oft, wenn jeder nur seines durchsetzen will und nicht die Spielregeln akzeptiert." Genau hier wolle auch die KLJB mit jugendgerechten Methoden der Partizipation ansetzen, betonte Landesvorsitzender Andreas Deutinger.

 

Differenzierte Betrachtungen zum Flächenverbrauch auf dem Land

Nach der Vorstellung der KLJB-Position der Landesversammlung 2015 <link fileadmin redakteur dokumente beschluesse>„Flächen sparen – Land gewinnen“  gab es einen sehr guten Austausch über die Möglichkeiten, Flächenverbrauch einzudämmen. Hier müsse genau hingeschaut werden, betonte Brandl und verwies darauf, dass nur der kleinste Teil des Flächenverbrauchs in Bayern auf die kleinen und mittleren, kreisangehörigen Gemeinden entfalle.

 

Die "zentrumsgeprägte Entwicklung" in Bayern sei auch mit einem sehr großen Flächenverbrauch in den kreisfreien Großstädten verbunden. Diese hätten - wie auch viele kleine Gemeinden - mit der starken Zuwanderung ganz neue Fragen nach Siedlungsstrukturen zu beantworten. Eine vielschichtige Sichtweise fordere auch die KLJB, dazu gehöre eine sinnvolle Flächenplanung in ländlichen Räumen mit dem vorrangigen Ziel der Innen- vor der Außenentwicklung und angepasst an die jeweilige Gemeindestruktur, so Landesvorsitzender Andreas Deutinger. 

 

 

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil man bei uns no weiß, dass Kühe ned lila san.“
Laura