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Durch die Globale Erwärmung gehen die Gletscher in den Alpen, wie hier der Große Aletschgletscher, immer weiter zurück.

KLJB enttäuscht von Klimakonferenz in Nairobi

Vom 6. bis 17. November 2006 fand in Nairobi die UN-Klimakonferenz statt. Die KLJB (Katholische Landjugendbewegung) Bayern ist von den Ergebnissen enttäuscht und fordert konkrete Handlungsanweisungen.

 

Mit Nairobi war zum ersten Mal ein Land des Kontinents Ausrichter, der am wenigsten zur immer schneller voranschreitenden Klimaveränderung beiträgt und zugleich am meisten darunter leidet. Dies wurde im Vorfeld der Verhandlungen als Signal betrachtet, anzuerkennen, dass Entwicklungsländer besonders drastisch vom Klimawandel betroffen sind.

 

Enttäuschende Ergebnisse
Die KLJB Bayern ist allerdings der Ansicht, dass die Ergebnisse mehr als enttäuschend sind. Das Kyoto-Protokoll soll erst 2008 überprüft werden (und damit die Entscheidung über ein Anschlussprotokoll), die Verhandlungen über künftige Reduktionsziele von CO2 beginnen erst Ende 2007. Wie lange verhandelt werden soll und wann konkrete Handlungsanweisungen vorliegen sollen, wurde nicht entschieden. Das langsame Voranschreiten der Verhandlungen ist angesichts der wachsenden Bedrohungen und der zunehmenden Erkenntnisse über die zukünftige Entwicklung und die verbleibenden Handlungsmöglichkeiten, absolut unverständlich. Schon jetzt sind - vor allem in Entwicklungsländern - die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels zu spüren, die die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen unwiederbringlich zerstören.

 

Wirtschaftliche Konsequenzen
Auch wirtschaftlich bedeutet der zu erwartende Klimawandel laut einem Bericht des ehemaligen Chef-Ökonomen der Weltbank Sir Nicholas Stern einen Verlust von mindestens 5 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes (BIP). Bei Einbeziehung einer breiteren Palette von Risiken und Einflüssen steigt der Schaden auf mind. 20 Prozent an. Nur durch eine sofortige und drastische Reduktion der Treibhausgasemissionen bestünden noch gute Chancen auf eine erhebliche Verringerung der Klimaschäden und der damit verbundenen wirtschaftlichen Verluste auf etwa 1% des globalen BIP pro Jahr. Die KLJB Bayern bedauert, dass auf dem Klimagipfel in Nairobi kaum Entscheidungen für ein konkretes und angemessenes Handeln getroffen wurden. "Unverständlich ist es für uns, dass die Verhandlungen über den Klimaschutz nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls 2008 wieder verschoben wurden, obwohl die Zeit drängt", beklagt Sebastian Maier, Landesvorsitzender der KLJB Bayern.

 

Klimaschutz als Schöpfungsverantwortung
Große Hoffnungen und Erwartungen setzt die KLJB Bayern jetzt in die deutsche EU-Ratspräsidentschaft und den G-8-Vorsitz Deutschlands. "Hier müssen ganz praktische Handlungsansätze erarbeitet werden, im Sinne der internationalen Gerechtigkeit und der wirtschaftlichen Vorsorgepolitik", fordert Sebastian Maier. Dabei begrüßt die KLJB Bayern, dass die Bundesregierung sich bereits darauf verständigt hat, den Klimaschutz in beiden Gremien zum zentralen Thema zu machen. Außerdem unterstützt die KLJB Bayern den kürzlich veröffentlichten Expertentext der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) unter dem Titel "Der Klimawandel: Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer Gerechtigkeit". Laut der DBK stellt der Klimawandel gegenwärtig wohl die umfassendste Gefährdung der Lebensgrundlagen der heutigen und der kommenden Generationen sowie der gesamten Natur dar und ist damit eine ernste Herausforderung für unsere Schöpfungsverantwortung

 

Die Pressemitteilung kann hier heruntergeladen werden.

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil man do d’Weißwurst no vor 12e isst.“
Stefan