Aktuell

Bei der KLJB-Landesversammlung in Pfünz wurde ein Beschluss für mehr partnerschaftliches Miteinander und Ökumene in der Kirche auf dem Land gefasst.

KLJB fordert mehr Miteinander und Ökumene in der Landpastoral

Die 65. Landesversammlung der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Bayern verabschiedete Ende Juni 2014 im Schloss Pfünz (Landkreis Eichstätt) aktuelle Positionen zur „Landpastoral heute“. Damit legt die KLJB zehn Jahre nach dem letzten Grundsatzbeschluss „Kirche auf dem Land“ eine erneuerte Position „Landpastoral heute– Beitrag, Anspruch und ökumenische Perspektiven der KLJB Bayern“ vor. Sie will auf die Strukturveränderungen in ländlichen Räumen reagieren, kirchliche wie kommunale Akteure vor Ort zur Zusammenarbeit auffordern und dazu aufrufen, künftig ökumenischer zu denken.

 

Landpastoral weiter denken und entwickeln

Seit Jahren ist die KLJB Bayern im Gespräch mit Kirchenleitungen, um mehr echte Partizipation und partnerschaftliches Miteinander zu erreichen und sich auch in Zeiten des Personalmangels um ein personelles Angebot vor Ort durch qualifizierte ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche zu bemühen. In Zeiten der Umstrukturierungen sieht sie sich als Teil von Kirche vor Ort, der Glauben im Leben der Menschen vor Ort erfahrbar macht, Kirche ein Gesicht gibt und sich für die Interessen der Menschen stark macht. Dies soll künftig auch ökumenisch weiter gedacht werden.

 

KLJB will Ökumene voranbringen

Die KLJB Bayern hat sich in ihre Leitlinien den Einsatz für eine zeitgemäße Weiterentwicklung der Land(jugend)pastoral und der Ökumene geschrieben.

Seit Jahren findet deshalb ein reger Austausch auf Landesebene mit der Evangelischen Landjugend statt, dem nun konkrete Taten folgen sollen.

 

Landesseelsorger Richard Stefke begrüßt den Beschluss:

„Es geht darum, den Weg für ein gemeinsames christliches Zeugnis in einer pluraler werdenden Gesellschaft zu bereiten und den gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam zu begegnen. Dabei sind neben Umstrukturierungsprozessen und Personalmangel in den Kirchen auch Religionsgleichgültigkeit oder Mobilitätsprobleme zu nennen. Der Rahmen des ökumenisch Erlaubten und Möglichen ist noch nicht ausgeschöpft. Es geht darum, kreativ neue Formen gemeinsamen Betens und Handelns zu finden, um die Menschen auf dem Land in den Mittelpunkt der Landpastoral zu stellen. Ein theologischer Austausch begleitet das Ganze. Die Landjugend kann hier Vorreiterin sein.“

 

Landesseelsorger Richard Stefke ergänzt zur Ökumene auf dem Land:

„Als KLJB Bayern arbeiten wir seit Jahren mit der Evangelischen Landjugend zusammen, wenn es um den politischen Einsatz für junge Menschen auf dem Land geht. Jetzt stehen wir an der Schwelle, auch pastorale Fragen gemeinsam anzudenken. Denn es ist für viele Jugendlichen nicht mehr nachvollziehbar, dass z.B. die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern oder die Trägerschaft von sozialen Einrichtungen auf dem Land nicht in gemeinsamer christlicher Verantwortung geleistet werden können. Auch angesichts rückläufiger Jahrgangsstärken heißt es neue Wege gehen wie z.B. der Ortsverband in Deiningen (Landkreis Donau-Ries), wo eine Vereinbarung zwischen ELJ und KLJB zur gemeinsamen Landjugendarbeit besteht.“

 

Beschluss passt zur KLJB-Befassung mit dem Zweiten Vatikanum

Der Beschluss reiht sich in die Befassung mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ein. Als erstes Konzil hat das Zweite Vatikanische Konzil ein eigenes Dekret über die Ökumene verabschiedet und das Bemühen um Einheit der Kirchen im christlichen Glauben und im gemeinsamen Einsatz für eine gerechte und menschlichere Welt als wichtiges Ziel betont. Dies ist Aufgabe aller Getauften und Gefirmten.

 

KLJB-Landesseelsorger Richard Stefke bewertet im Ausblick:

„50 Jahre nach dem Konzil und zehn Jahre nach dem letzten Beschluss der KLJB Bayern zum Thema Landpastoral ist es wichtig, die Forderungen nach mehr echter Beteiligung von jungen Menschen und Laien an der Sendung der Kirche zu bekräftigen und neue Schritte in Richtung ökumenischer Landpastoral anzudenken und zu gehen.“

 

Beschluss „Landpastoral heute– Beitrag, Anspruch und ökumenische Perspektiven der KLJB Bayern“ als pdf-Datei 

 

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„Ich bin glücklich auf dem Land, weil man do no zamhaifd.“
Nicole