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Zu Besuch bei Landwirtschaftsminister Josef Miller (Mitte): Agrarreferentin Katharina Niemeyer, Landesgeschäftsführer Martin Wagner und die beiden ehrenamtlichen Landesvorsitzenden Sebastian Maier und Verena Meurer (v.l.)

Landwirtschaftsminister stellt sich der Jugend

Die drei Nachwuchsorganisationen des BBV diskutieren mit Minister Miller - auch die Milchquote ist Thema

"Herr Minister: Sie müssen in der Öffentlichkeit endlich klar und deutlich sagen, dass die Quote 2015 auslaufen wird! Ein weiterer Kampf für die Quote ist aussichtslos." Mit diesen klaren Worten brachte Sebastian Maier, Landesvorsitzender der KLJB Bayern und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Landjugend im Bayerischen Bauernverband zum Ausdruck, was viele in dem großzügigen Besprechungsraum des Landwirtschaftsministeriums dachten. Rund 15 Vertreter/-innen der Jungbauern, der evangelischen Landjugend und der KLJB waren am 23. Juni von Minister Miller zu einem agrarpolitischen Strategiegespräch eingeladen worden.
Der Minister, der - eingerahmt von zwei Referenten - unter einem überdimensionalen Staatswappen saß, nahm die "Attacke" sportlich: Er habe immer darauf hingewiesen, dass das die Sachlage sei. Auch in den Stellungnahmen des Ministeriums werde immer deutlich auf das Auslaufen der Quote hingewiesen. Trotzdem werde er es sich nicht nehmen lassen, weiter für die Quote zu kämpfen.
Das Thema Milchquote war nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Diskussionen um den Milchpreis und des erst kurz zuvor beendeten Milchstreiks auf die Tagesordnung gerutscht. Aber auch bei den anderen Themen des gut zweistündigen Gesprächs gab es einen intensiven und offenen Austausch zwischen dem Minister und den Vertretern und Vertreterinnen der Landjugendorganisationen. Einig war man sich bei der Kritik am sogenannten Health Check: Die geplanten größeren Veränderungen an der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU stellten einen Vertrauensbruch dar, der die zugesagte Planungssicherheit bis 2013 in Frage stelle, so die einhellige Meinung.
Weitere Themen waren die grüne Gentechnik und die zunehmende Konkurrenz von nachwachsenden Rohstoffen und Lebensmitteln. Hier betonte der Minister, dass in Deutschland nicht davon gesprochen werden könne, dass notwendige Anbauflächen für den Lebensmittelanbau durch nachwachsende Rohstoffe verdrängt würden. Auch aus den Reihen der Verbandsvertreter/-innen wurde hier das Problem eher beim immer noch viel zu großen Siedlungs- und Verkehrs-Flächenverbrauch in Deutschland und bei den damit verbundenen Ausgleichsflächen gesehen. Dies nehme zum Teil den Charakter von Enteignungen an, so ein Teilnehmer.
Die Landjugendverbände nutzten das Treffen auch, um dem Minister noch einmal für seinen Einsatz bei der Neugestaltung des Fördergesetzes zur Landjugendförderung und für die Erhöhung des Zuschusstopfes zu danken. Für die KLJB nahmen Sebsatian Maier (Landesvorsitzender), Verena Meurer (Landesvorsitzende), Martin Wagner (Landesgeschäftsführer) und Katharina Niemeyer (Agrar-, Verbraucherschutz- und Ökologiereferentin) an dem Gespräch teil.
Der Minister lud die Landjugendverbände außerdem zu einem "Zukunftsforum Agrarpolitik" ein, das aktuelle Themen zur Zukunft der Landwirtschaft diskutieren und Strategien entwickeln soll. Die KLJB Bayern wird dort mit Sebastian Maier und Gerhard Langreiter (DV München und Freising) vertreten sein.

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil do immer wos los is!“
Tobias