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Gespräch im Wirtschaftsministerium: Ministerialrat Georg Reichl, Prof. Dr.-Ing. Josef Neiß, Katharina Niemeyer, Andreas Deutinger (beide KLJB), Regierungsdirektor Dr. Rupert Pritzl (v.l.n.r.)

„Paradiesische Vorstellungen“ - KLJB zu Gesprächen im Bayerischen Wirtschaftsminsterium

Prof. Dr.-Ing. Neiß vom Bayerischen Wirtschaftsministerium lobte gleich zu Beginn des Gesprächs mit der KLJB Delegation den Beschluss „Junge Ideen für neue Energie“ der KLJB Bayern: „Ich habe ihr Energiekonzept gelesen und bin erstaunt über die hohe fachliche Qualität! An einigen Stellen scheint es mir ein paar paradiesische Vorstellungen zu enthalten, aber das ist das Recht der Jugend.“

 

Diese Einschätzung des Leiters der Abteilung „Energie, Bergbau, Rohstoffe, Umweltfragen“  zog sich dann auch durch das ganze Gespräch. Wie sein Kollege, Regierungsdirektor Dr. Pritzl, teilte er viele Ansätze des KLJB-Konzepts, betonte aber immer wieder, dass die Energiewende bezahlbar und wirtschaftlich darstellbar sein müsse.

 

Dissens beim Thema Mobilität und beim EEG

Einen nennenswerten Dissens gab es vor allem bei den Themen „Individualverkehr“ und „Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)“. Während die KLJB-Vertreter/-innen betonten, dass es Ziel sein müsse, die Menschen zu einem veränderten Mobilitätsverhalten zu bringen, verteidigte Herr Pritzel die individuelle Mobilität als Ausdruck unseres Wohlstandes. Hier könne man nur dafür sorgen, dass die Antriebstechnologien umweltfreundlicher würden. In Punkto EEG seien sich im Prinzip alle Parteien einig, dass es hier Änderungen brauche, so Prof. Neiß – vor den Wahlen wolle das nur niemand zugeben.

Auf die Frage von Andreas Deutinger, Landesvorsitzender und Energiewende-Fachmann der KLJB Bayern, wie genau denn ein neues EEG aussehen könne, das den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien nicht gefährde, hatten die Mitarbeiter des Ministeriums jedoch auch keine überzeugenden Lösungen anzubieten.

 

Mobilität darf keinen Hunger produzieren

Insgesamt war das Gespräch jedoch von hoher gegenseitiger Wertschätzung in vielen inhaltlichen Übereinstimmungen gekennzeichnet. Prof. Neiß zeigte sich am Schluss zuversichtlich, dass es sich die Menschen von heute angesichts einer vernetzten Welt nicht mehr bieten lassen würden, dass die Mobilität eines Teils der Weltbevölkerung an anderen Stellen der Welt Hunger verursacht.

 

Entwicklungspolitische Leitlinien in Bayern noch mit zu wenig Etat

Im Anschluss an dieses Gespräch fand noch ein kurzer Gedankenaustausch mit Ministerialrat Georg Reichl, dem Leiter des Referats Außenwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit statt, bei dem es um die entwicklungspolitischen Leitlinien des Freistaates Bayern ging. Herr Reichl betonte, dass ihm hier weitgehend die Hände gebunden seien angesichts eines viel zu geringen Etats. Die KLJB Bayern wird dieses Thema weiterverfolgen und sich dabei auch mit dem „Eine Welt Netzwerk Bayern“ zusammenschließen.

 

Energiekonzept der KLJB Bayern - Beschluss von LV und LA Mai/November 2012

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil's in der Stadt keine Feldwege gibt.“
Malena