Flora und Fauna
Flora und Fauna
Die Flora und Fauna eines Landes ist abhängig von seinen landschaftlichen und klimatischen Gegebenheiten. Der Senegal weist von Norden nach Süden verschiedene Klimazonen auf.
Der Norden des Landes wird geprägt durch den Sahel - arabisch für Ufer oder Küste - und die Dornbuschsavanne. Dort wachsen vor allem Akazien. Auf der Höhe Dakar - Tambacounda beginnt die Trockensavanne. In diesem Gebiet befinden sich die bedeutendsten Zentren des Erdnussanbaus. Die Erdnuss wird dort in Monokulturen angebaut und ist eines der Exportgüter des Senegal.
Die charakteristische Pflanze der Savanne ist der Baobab, der Affenbrotbaum. Der Baobab gehört zu den Wollbaumgewächsen und kann bis zu tausend Jahre alt werden. Das weiße Fruchtfleisch seiner länglichen Früchte wird zu Erfrischungsgetränken verarbeitet oder einfach so gegessen. Während der Regenzeit von Juni bis November kann der Baobab bis zu fünftausend Liter Wasser speichern und somit auch längere Trockenphasen unbeschadet überstehen. Als Schutz gegen übermäßige Verdunstung verliert er in der Trockenzeit von Dezember bis Mai seine Blätter. Der Baobab ziert auch das Nationalwappen des Senegal.
Die nördliche Küstenregion - die Cote Sauvage - zwischen St. Louis und dem Cap Vert hat ein gemäßigtes, mildes, fast mediterranes Klima. Dagegen steht die Petite Cote unter dem Einfluss des Sahelklimas. Aufgrund der kühlen Atlantikwinde werden allerdings nicht so hohe Temperaturen wie im Landesinneren erreicht.
Die Casamance ist die südlichste Region im Senegal und wird geprägt durch die Feuchtsavanne. Charakteristisch für dieses Gebiet sind die hohen Kapokbäume und Ölpalmen. Die baumwollartigen Samenhaare aus den Fruchtkapseln des Kapokbaumes - auch Silk Cotton Tree oder Fromager genannt - werden als Füllstoff für Matratzen verwendet. In dieser Umgebung wachsen auch Tamarinden, Flamboyant- und Sheabutter-Bäume sowie subtropische Wälder mit Baobabs, Bambus und Mangroven. Aus dem in den länglichen Schoten befindlichen Fruchtmus der Tamarinde mit ihrem immergrünen fein gefiederten Laubwerk werden Soßen und Limonade zubereitet. Die Casamance ist auch der »Obstgarten« des Senegal. Die dort geernteten Bananen, Papayas und Zitrusfrüchte finden sich auf zahlreichen Märkten in den verschiedenen Regionen des Senegal wieder.
Im Senegal leben über zweihundert verschiedene Vogelarten, dazu gehören Pelikane, Kormorane, rosa Flamingos, Geier und Störche.
Aufgrund der Zerstörung der natürlichen Lebensräume durch die Landwirtschaft und die zunehmende Besiedlung können nur noch in einzelnen Regionen und Naturreservaten Flusspferde, Wasserbüffel, Antilopen, Hyänen, Busch- und Warzenschweine sowie Elefanten, Affen und Löwen gesichtet werden.
Während der Gecko im gesamten Senegal anzutreffen ist, leben Krokodile, Leguane und Warane nur in der Casamance. Vor den Küsten des Senegal, die zu den fischreichsten der Welt zählen, finden sich Barrakudas, Thun- und Tintenfische, verschiedene Haiarten, Makrelen und Heringe, ebenso wie Hummer, Krabben und Muscheln. Als landwirtschaftliche Nutztiere werden im Senegal Kühe, Ziegen, Schweine, Esel und Hühner gehalten.
Leni Brem