Patron und Vorbild

Der Patron der KLJB Bayern: Bruder Klaus

Am 20. November 1951 macht eine Pilgergruppe um Emmeran Scharl auf der Rückreise einer Romfahrt in Sachseln in der Schweiz Halt. Hier wird Klaus von der Flüe als Patron der KLJB ausgerufen.

 

Bruder Klaus (1417 - 1487) ist ein besonderer, oft auch unbequemer und nicht immer leicht zu verstehender Heiliger. Beruflich schlägt er die Laufbahn des Ratsherren und Richters ein. 1447 heiratet er Dorothea Wyss. Sie haben zusammen zehn Kinder. Aufgrund untragbarer politischer Zustände und Ungerechtigkeiten legt Klaus von der Flüe 1466 alle politischen Ämter nieder. Ein Jahr später verlässt er seine Frau und seine Kinder, um im Ranft in Flüeli ein Leben als Einsiedler zu beginnen. Dort wird er vielen ein großer Vermittler und Ratgeber. Berühmt wird er als Versöhner der Schweizer Eidgenossen und als Friedensstifter. Sein Wirken ist geprägt von der Verbindung von Mystik und Politik - eine zentrale Grundlage der verbandlichen Spiritualität der KLJB.

 

Seine Frau Dorothea ermöglicht Bruder Klaus erst diesen Lebensweg, indem sie seine Lebensentscheidung mitträgt. Daher nahm die KLJB Bayern sie 1994 als Vorbild in die Satzung auf.

Das Vorbild der KLJB Bayern: Die Gruppe der Weißen Rose

Die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" ist seit 2002 Vorbild für die KLJB Bayern. Die Mitglieder dieser Gruppe leisten während des Dritten Reiches Widerstand gegen das NS-Regime, besonders in Form von Flugblättern. Folgendes Zitat aus dem dritten Flugblatt gibt ein gutes Bild davon, welche Werte für die Weiße Rose wichtig sind: "Jeder einzelne Mensch hat einen Anspruch auf einen brauchbaren und gerechten Staat, der die Freiheit des einzelnen als auch das Wohl der Gesamtheit sichert. Denn der Mensch soll nach Gottes Willen frei und unabhängig im Zusammenleben und Zusammenwirken der staatlichen Gemeinschaft sein natürliches Ziel, sein irdisches Glück und Selbständigkeit und Selbsttätigkeit zu erreichen suchen".

 

Es sind junge, naturverbundene und tief gläubige Menschen, die für diese Werte kämpfen. Die bekanntesten Mitglieder sind wohl die Geschwister Hans und Sophie Scholl, die für diesen Kampf ihr Leben riskieren und zusammen mit Christoph Probst am 22.02.1943 zum Tode verurteilt und umgebracht werden. In der Folgezeit werden weitere Personen der Weißen Rose verhaftet und hingerichtet.

 

Für die KLJB Bayern ist die Gruppe der Weißen Rose aufgrund ihrer großen Zivilcourage, ihres Glaubens und ihres Teamgeistes ein Vorbild. Daher wurde sie auch auf der Landesversammlung 2002 offiziell als Vorbild in die Satzung aufgenommen.

 

Der Landesverband ist außerdem Mitglied der Weiße-Rose-Stiftung in München, die auch die DenkStätte im Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität betreut. Am 18. Februar 1943 verteilten Hans und Sophie Scholl hier das sechste Flugblatt der Weißen Rose. Als sie es von der Galerie im zweiten Stock in den Lichthof abwarfen, wurden sie verhaftet.

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil‘s do de gmiadlichsten Festl gibt.“
Michi