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Die KLJB Bayern feiert den Start ihres neuen Projekts „Ausgewachsen. Wie viel ist genug?“ mit der Präsentation des Logos bei der Landesversammlung in Herrsching.

Landesversammlung 2015: KLJB Bayern startet neues Projekt „Ausgewachsen. Wie viel ist genug?“

Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Bayern eröffnete am Samstag in Herrsching mit einem Gottesdienst und einem kreativen Aktionsabend ihr neues landesweites Projekt „Ausgewachsen. Wieviel ist genug?“. Das KLJB-Projekt bietet bis Ende 2016 Aktionen und Informationen zu den Themen Wachstum, Ressourcen und Lebensstil. Die 66. Landesversammlung mit rund 90 Delegierten und Gästen aus ganz Bayern vom 14. bis 17. Mai 2015 im Haus der Bayerischen Landwirtschaft in Herrsching beschloss zugleich zum neuen Projekt passende Positionen:

 

Die am Sonntag beschlossenen aktuellen Positionen der KLJB Bayern:

"Flächen sparen - Land gewinnen" zum Flächenverbrauch in Bayern, der nach Ansicht der KLJB politisch eingeschränkt werden muss.

"Landwirtschaft ohne Gentechnik - auch im Futter!" zur Frage des Imports von genmanipulierten Futtermitteln und einer Alternative in Bayern, die nach Ansicht der KLJB bisher vernachlässigt wurde.

 

Ausgewachsen. Wie viel ist genug? Ein neues Projekt für die KLJB

In einem Studienteil am Samstag beschäftigte sich die KLJB in neun Workshops und Exkursionen mit Fragen von Grenzen des Wachstums, Ressourcen und Lebensstil, die zum neuen Projekt „Ausgewachsen. Wie viel ist genug?“ passen. Sehr einfallsreich und phantasievoll gestaltet wurde der Projektstart - ein Projektbeirat hatte passende Spiele und Aktionen vorbereitet, die zeigten: „Weniger ist oft genug!“

 

Oliver Kurz, ehrenamtlicher KLJB-Landesvorsitzender aus der Projektsteuerung „Ausgewachsen“

„Im Rahmen des Projekts fragen wir uns, wie unser Planet, unsere Gesellschaft und wir selbst mit dem Wachstum und seinen Folgen umgehen. Dabei wollen wir mit dem Dreischritt Sehen-Urteilen-Handeln gemeinsam Alternativen ausprobieren und vermitteln, was für positive Erlebnisse gemeinsame Veränderungen bewirken können.“

 

Landesvorsitzender Oliver Kurz ergänzt zu „Ausgewachsen“:

„Die weltweiten Folgen blinden Wirtschaftswachstums beschäftigen viele junge Menschen auf dem Land. Besonders wichtig sind uns in der KLJB dabei kreative Aktionen vor Ort mit Bezug zum täglichen Konsum und Lebensstil: Ist weniger Konsum nicht auch mehr Lebensqualität? Wie sehen Alternativen für ein ‚gutes Leben‘ aus?“

 

Ab Herbst 2015 werden im Projekt „Ausgewachsen“ passende Aktionen und methodische Wege für Ortsgruppen und Diözesanverbände durchgeführt. 

 

Beschlüsse passend zum Projekt „Ausgewachsen“

Beim Konferenzteil wurden zwei aktuelle Positionen der KLJB Bayern beschlossen.  Die Fachthemen passen dabei gut zum Ziel des neuen Projekts „Ausgewachsen“:

 

„Flächen sparen – Land gewinnen“ zum Flächenverbrauch in Bayern.

Hier formuliert die KLJB konkrete Vorschläge, wie auf dem Land durch gezielte Planung und Entwicklung wertvolle Flächen gespart werden können und Dörfer von innen heraus belebt werden können.

Der KLJB-Landesvorsitzende Andreas Deutinger erläutert: „Die negativen Folgen hohen Flächenverbrauchs sind in vielen Dörfern in Bayern sichtbar: Ökonomisch zu kurz gedachter Flächenverbrauch bedeutet Zersiedelung und Verfall der Ortskerne, dafür weniger Flächen für Natur, Landwirtschaft und Erholung.“

 

Statt freiwilligen Maßnahmen braucht es für die KLJB klare Vorgaben:

Die bayerische Staatsregierung solle den Flächenverbrauch in Bayern auf etwa 4,5 ha statt zuletzt 18,1 (2013) pro Tag begrenzen und z.B. das Anbindegebot für Standorte „auf der grünen Wiese“ strikter fassen. Eine Neuordnung der Kommunalfinanzen, gemeinsame Flächennutzungspläne und ein interkommunales Flächenmanagement sollten bewirken, dass nicht reines Wettbewerbsdenken, sondern Nachhaltigkeit auf dem Land gefördert wird.

 

„Landwirtschaft ohne Gentechnik – auch im Futter!“

Die KLJB fordert ein EU-weites Importverbot von genmanipulierten Futtermitteln und damit verbunden eine eigene, gentechnikfreie Eiweiß-Versorgungsstrategie.

 

KLJB-Landesvorsitzende Ramona Friedrich:

„Die KLJB Bayern hat seit 2004 ein klares Nein zur grünen Gentechnik formuliert. Bei Verboten, Kennzeichnung und Verbraucherverhalten sind wir hier schon sehr weit. Die große offene Frage ist die der Futtermittel, die immer noch zu einem großen Teil aus genmanipuliertem Soja-Anbau kommen.

Hier fordern wir die EU auf, zumindest nationale Verbote zu ermöglichen, solange kein striktes EU-weites Verbot zu erreichen ist. Auch in Bayern brauchen wir mehr Forschung zum heimischen Soja-Anbau und zu anderen Eiweißpflanzen wie Luzerne, Lupine, Erbsen oder Bohnen.“ 

 

Verleihung Landjugendförderpreis 2015 – erster Preis nach Straubing!


Ein weiterer Höhepunkt war die alle zwei Jahre stattfindende Verleihung des Landjugendförderpreises durch den KLJB-Förderverein FILIB e.V.: Als Laudatoren kamen der Jugendbischof der Freisinger Bischofskonferenz, Florian Wörner (Augsburg), der Präsident des Bayerischen Jugendrings Matthias Fack sowie Gerhard Hopp (MdL, jugendpolitischer Sprecher CSU). Sie würdigten vier Aktionen und Projekte, die die KLJB vorangebracht, begeistert und inhaltlich bereichert haben.

 

1.     Preis: KLJB-Kreisverband Straubing-Bogen (Diözese Regensburg)

Die KLJB stellte ihre traditionelle Jugendwallfahrt im Mai auf den Bogenberg unter ein neues Motto „YOLO. Lem duasd nua oamoi“. Die Tradition wurde jugendgemäß umgestaltet und ein Gemeinschaftserlebnis mit über 1.000 Teilnehmenden erreicht.

 

2. Preis: KLJB Stopfenheim (DV Eichstätt, LK Weißenburg-Gunzenhausen)

für den Bau ihres eigenen Landjugendheims. Nach vielen Jahren gibt es wieder einen zentralen Treffpunkt für die Jugend im Ort, errichtet komplett in Eigeninitiative. Die KLJB zeigt, wie wichtig auf dem Land eigenständige Räume für die Jugend sind!

 

3. Preis: KLJB Litzendorf (Diözese und Landkreis Bamberg)

für ihr Zeltlager „History is Mystery“ im August 2014. Das Motto leitete die 50 Kinder von 8-13 Jahren und die 20 Betreuer von 14-30 Jahren durch die ganze Menschheitsgeschichte. Alles wurde eigenständig organisiert und durchgeführt.

 

Sonderpreis für Diözesanverbände: KLJB München und Freising

Die „Schnippeldisko“ vom DAKEW (Diözesaner Arbeitskreis Eine Welt“) lud junge Asylsuchende ein, gemeinsam mit der KLJB zu feiern: Internationale Gerichte wurden gekocht und internationale Musik genossen – der DAKEW setzt die Arbeit mit jungen Geflüchteten fort mit weiteren Angeboten!

 

Pressemitteilung als Download (pdf, 267 kB)

Pressefoto Start Ausgewachsen als Download (jpg 5,6 MB)

Alle Pressefotos und Links zu den Projekten Landjugendförderpreis 

 

Bildergalerien der Landesversammlung - auch auf:

www.facebook.com/kljbbayern

und in der kostenlosen KLJB-Bayern-App

www.kljb-bayern.chayns.net/

 

Beschlüsse der Landesversammlung

 

DieKLJB Bayern ist der größte ländliche Jugendverband in Bayern, in dem sich mehr als 26.000 junge Christinnen und Christen selbst organisiert und demokratisch, kompetent und engagiert für das Leben auf dem Land einsetzen. 

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil man die idyllische Ruhe genießen kann.“
Thomas