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Nicht der Baum oder die Geschenke sind entscheidend für Weihnachten... Diese Veranstaltung findet am Heiligen Abend überall dort statt, wo Menschen Weihnachten feiern - die Geburt Jesu Christi. So heißt es in der Facebook-Veranstaltung von Melanie Zink aus dem AK Glaube und Leben der KLJB Bayern.

"Weihnachten wird in der Krippe entschieden" – ein Facebook-Erfolg 2011

Plötzlich waren es sehr viele: Samstag 1.000, Sonntag 2.000 und heute am Dienstagmorgen 6.12. schon über 5.200 Menschen, die auf Facebook angeklickt haben, an einer Veranstaltung teilzunehmen, die am 24. Dezember „überall“ stattfindet: „Weihnachten wird in der Krippe entschieden“ heißt es da ganz schlicht. Melanie Zink aus dem AK Glaube und Leben der KLJB Bayern hat diese Facebook-Veranstaltung erstellt und damit einen Gegenpunkt zum auf die Spitze getriebenen Konsumismus gesetzt.

 

"Weihnachten wird unterm Baum entschieden" lärmt die Werbekampagne eines Elektrodiscounters mit Bildern hektischer Menschen und riesigen Geschenken. Die Kritik daran und das Verständnis, dass es aus christlichem Verständnis um etwas viel Größeres und Schöneres geht, teilen offenbar sehr viele Menschen weit über die KLJB Bayern hinaus. Wir haben mit Melanie gesprochen, wie sie den Erfolg ihrer kleinen Aktion bewertet.

  

Hallo Melanie, wie bist du auf die Idee gekommen, eine solche Veranstaltung zu erstellen?

Die Werbung hat mich einfach genervt. Die Idee, eine Facebook-Veranstaltung als „Gegenpol“ zu machen, kam mir schon vor ein paar Tagen ziemlich spontan.

 

Was war dir wichtig, damit auszudrücken?

Das Entscheidende an Weihnachten ist eben nicht das, was unterm Baum liegt, sondern der, der in der Krippe liegt. Die Menschwerdung Jesu beschert uns die Weihnachtsfreude; Geschenke können höchstens der Ausdruck einer solchen Freude sein, aber nicht ihr tiefster Grund.

 

Du hast da offenbar einen Nerv getroffen, gerade mit der schlichten Art und Weise. Wie erklärst du dir diesen riesigen Schneeball-Effekt?

Es gibt eben doch noch viele, für die Weihnachten mehr ist als ein Geschenke-Fest. Gerade über den Wettbewerb des Beschenkens, der in der Werbung angedeutet wird, regen sich viele auf. Und natürlich ist es kein großer Aufwand, auf „Ich nehme teil“ zu klicken, wenn man sowieso im christlichen Sinne Weihnachten feiert. Und das tun offensichtlich auch heute noch viele. Und das ist ja auch der Clou an der Sache: Diese Veranstaltung findet am Heiligen Abend überall dort statt, wo Menschen Weihnachten feiern - die Geburt Jesu Christi. Dass ich aber eine solche Lawine lostrete, habe ich vorher nicht geahnt.

 

Es stehen ja sehr interessante persönliche Kommentare dazu auf Facebook. Wie berühren sie dich?

Spannend finde ich, dass die Kommentare so vielseitig sind. Manche äußern einfach Zustimmung oder Ablehnung, bei anderen geht es engagierter und bei einigen fast schon polemisch zur Sache. Letzteres stimmt mich nachdenklich, denn im Prinzip kritisiert diese Aktion ja eigentlich genau eine solche Kommunikation. Aber es gibt auch viele Kommentare, die ein sehr bewegendes Glaubenszeugnis abgeben und versuchen, den Satz „Weihnachten wird in der Krippe entschieden“, inhaltlich zu füllen.

 

Welche Reaktionen bekommst du noch persönlich mit?

In meinem persönlichen Umfeld war es der AK Glaube und Leben, der diese Aktion von Beginn an unterstützt hat. Kurz vor dem Beginn unserer Sitzung habe ich die Veranstaltung erstellt – da war ich sogar schon an der Landesstelle. Manche haben sich dann sofort eingetragen; mit Spannung haben wir dann die ersten Steigerungen in der Teilnehmerzahl beobachtet und gefeiert: 39…58…101…

 

Viele denken, es geht dabei um einen Boykott dieses Elektrodiscounters, aber das war gar nicht das Ziel oder?

Das muss jeder selbst entscheiden, finde ich. Mein Ziel war eher eine Sensibilisierung der Leute.

 

Hat sich denn schon jemand gemeldet, der eine Antwort von dem Markt hat?

Es gibt offensichtlich eine Standard-Antwort auf Beschwerdemails oder Briefe, die schon zweimal auf Facebook gepostet wurde. Es wird Bedauern über die Verärgerung geäußert und in vielen Worten die Idee der Kampagne erklärt. Allerdings scheinen die Verantwortlichen das Grundproblem nicht verstanden zu haben… In den nächsten Tagen will ich selbst einmal eine Mail schreiben. Vielleicht klingelt es ja bei den Verantwortlichen, wenn sie sehen, wie viele Menschen ein solcher Spruch eher abstößt. Aber selbst wenn nicht: Die vielen Teilnehmer bei Facebook haben ja selbst verstanden, worauf es ankommt.

 

Danke Melanie. Wir wünschen dir eine frohe, gesegnete und besinnliche Adventszeit und einen ebensolchen Heiligen Abend!

 

Interview: Heiko Tammena

 

Hier geht’s zur Facebook-Veranstaltung von Melanie Zink.

– weiteres Teilen, Einladen und Kommentieren immer noch möglich!

 

Nachtrag: Am 8.12. sind es bereits über 15.000 Anmeldungen.

Die Evangelische Jugend Bayern (EJB) und der BDKJ Bayern fordern seit heute alle Jugendlichen auf, mit Grußkarten, per Internet und über die Sozialen Netzwerke ihre Meinung kund zu tun.

Das Motiv "Weihnachten wurde unterm Stern entschieden. Wir sind doch nicht blöd" kann hier als jpg-Datei heruntergeladen werden. Sehr viele verwenden es bereits als Facebook-Profilbild - danke dafür!

 

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil‘s do de gmiadlichsten Festl gibt.“
Michi