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Bild: pixelio, Dietmar Meinert

Entwicklungschancen für ländliche Räume

KLJB Bayern bewertet Papier des Zukunftsrates: Sie sieht darin gute Ansätze wie z.B. das Ziel von gleichwertigen Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Menschen in ganz Bayern, kritisiert jedoch die Idee der Abhängigkeit der ländlichen Regionen von den sogenannten Metropolregionen.

 

„Das Papier des Zukunftsrates muss man differenziert betrachten – es enthält gute Ansätze, einigen Punkten können wir aber nicht zustimmen“, erläutert Andreas Deutinger, Landesvorsitzender der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Bayern. „Auch wir erwarten uns von einer Strategie für die Zukunft Bayerns im Hinblick auf die ländlichen Räume mehr als eine vorrangig abhängige Stellung von wenigen so genannten Leistungszentren. Positiv finden wir es aber, wenn der Zukunftsrat betont, dass es für die unterschiedlichen Regionen in Bayern jeweils eigene Strategien und Lösungsansätze braucht. Die zugrunde gelegte Richtschnur – gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Menschen in ganz Bayern – können wir nur unterstreichen. Welches die besten Mittel und Wege sind, dieses Ziel zu erreichen, und inwieweit die Empfehlungen des Zukunftsrates hier weiterhelfen, gilt es noch zu diskutieren.“


Schiene, Kommunikationstechnologie und ökosoziales Wachstum
An mehreren Stellen enthält der Bericht Vorschläge, die sich mit KLJB-Positionen decken: die Betonung der Wichtigkeit ökologischer Nachhaltigkeit, die besondere Bedeutung der Schiene bei einer besseren Vernetzung oder die notwendige Verbesserung der Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologie. Auch der Abschnitt „Zukunftsfähige Gesellschaft durch Mentalitätswandel und Strukturreformen“ enthält gute Ansätze. Zum Beispiel - im Hinblick auf ökologische Grenzen -   Wachstum nicht mehr allein quantitativ zu betrachten, sondern qualitativ und ökosozial. In diesem Zusammenhang verweisen die Zukunftsräte unter anderem auch auf die Bedeutung regionaler Wertschöpfung und Energieversorgung.

Ländliche Räume sind mehr als Anhängsel großer Städte
Insgesamt werden aber den ländlichen Räumen zu wenig eigene Entwicklungschancen zugesprochen. Eine mehr oder weniger einseitige Abhängigkeit von der Entwicklung der Metropolregionen wird als gegeben gesetzt. „Dem müssen wir widersprechen“, so Deutinger, „das Land und die Menschen, die dort leben, brauchen eigene Visionen, Ziele und Strategien für eine erfolgreiche Entwicklung.“ Deutinger verweist in diesem Zusammen-hang auch auf die Kampagne „Heimvorteil – Punktsieg für's Land“, mit der die KLJB Bayern ab dem Sommer 2011 zwei Jahre lang das Land bewegen und neue Perspektiven für die ländlichen Räume entwickeln will. Deutinger: „Wir sind gerne bereit, uns mit dem Zukunftsrat an einen Tisch zu setzen und gemeinsam zu überlegen, was es wirklich braucht, um Bayern in allen Regionen stark zu machen“.

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil man seine Nachbarn no kennt.“
Manuel