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Aktion „Jute statt Plastik“: Jutetaschen werden dank der „Aktion Dritte Welt Handel“ zum Inbegriff eines alternativen Lebensstils

„Fair schmeckt mir!“: Faire Woche vom 13. bis 26. September

40 Jahre Fairer Handel: 1970 folgten etwa 30.000 junge Menschen in 70 deutschen Städten einem Demonstrationsaufruf von aej (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend) und BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend). Ihre Forderung: Produzenten in wirtschaftlich benachteiligten Ländern sollten ein gerechtes und zuverlässiges Einkommen für ihre geleistete Arbeit bekommen. Damals ahnte wohl noch niemand, dass diese Vorstellung zur Leitidee eines heute noch funktionierenden alternativen Handelssystems werden könnte: Der Faire Handel in Deutschland war „geboren“.

 

„Jute statt Plastik“: Fairer Handel und Umweltschutz gehen Hand in Hand

Nach den Protesten in Deutschland nutzten die kirchlichen Jugendverbände die Aufbruchsstimmung: Der Entwicklungspolitische Arbeitskreis von aej und BDKJ rief die „Aktion Dritte Welt Handel“ ins Leben. Man verkaufte Waren von der ersten alternativen Handelsorganisation S.O.S. („Unterstützung für unterentwickelte Regionen“) aus den Niederlanden weiter. Außerdem sollte die Bevölkerung für die Probleme der Entwicklungsländer sensibilisiert werden, durch Aktionen wie „Jute statt Plastik“ beispielsweise. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sahen die kirchlichen Jugendverbände nämlich schon damals in Zusammenhang mit den ökologischen Herausforderungen der Zeit.
Fünf Jahre nach den Kundgebungen wurde der Vorläufer der GEPA (The fair trade company) die Gesellschaft für Handel mit der dritten Welt, als „wirtschaftlicher Arm“ der Aktion gegründet. Sie versorgte die wachsende Zahl an Gruppen und die ersten Weltläden, die in Deutschland eröffnet wurden, mit Waren ohne den „Umweg“ über die Niederlande.
Seit Ende der 80er gibt es das unabhängige TransFair- Gütesiegel. GEPA- Produkte sowie die der Organisationen dwp eG (Dritte Welt Partner) oder BanaFair tragen es seitdem. Durch diese Sicherheit für die Verbraucher wuchs der Faire Handel Anfang der 90er sprunghaft an. TransFair schloss sich mit anderen Gütesiegelinitiativen zusammen zur Dachorganisation des Fairen Handels, Fairtrade Labelling Organizations International. Laut diesem profitieren heute über 1,4 Millionen Landwirte weltweit vom Fairen Handel.

Fair schmeckt mir

40 Jahre nach den Hungermärschen lädt die Faire Woche Mitte September nun dazu ein, das Jubiläum des gerechten Handels zu feiern. So kann sich jeder unter dem Motto „Fair schmeckt mir“, beispielsweise durch einen Brunch mit Freunden bei sich zu Hause oder bei einem 3-Gänge-Menü mit fair gehandelten Produkten vom Gourmetkoch um die Ecke an der Aktionswoche beteiligen. Für Gruppenstunden kann man einen Aktionskoffer, zum Beispiel zum Thema Schokolade oder Fußball bestellen. Mehr Vorschläge, Organisationstipps und Rezepte, auch extra für Jugendliche, gibt es unter www.faire-woche.de und auf dem Facebook- Account der KLJB Bayern

Weitere interessante Links zum Thema Fairer Handel (PDF)

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil‘s do de gmiadlichsten Festl gibt.“
Michi