Aktuell

Mit der Unterstützung der rund 30 Delegierten von rund 25.000 Mitgliedern der KLJB Bayern wird der Landesvorstand seine „Zehn Forderungen“ an die neuen Abgeordneten im Bayerischen Landtag verschicken und zum Thema machen.

KLJB Bayern appelliert an neuen Landtag: Vergesst die Jugendpolitik nicht wieder!

„TOP 1: Die Jugend in Bayern“ – das fordert die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Bayern nach der Landtagswahl in ihrem Beschluss. In einem Brief an alle gewählten demokratischen Abgeordneten werden dazu zehn Forderungen verschickt, die der Landesausschuss an diesem Wochenende im Haus Werdenfels (Nittendorf, Landkreis und Diözese Regensburg) als Zusammenfassung bisheriger Positionen der KLJB beschlossen hat.

Dazu wurde ein Auftrag beschlossen, dass sich der Landesverband mit dem „K in der KLJB“ beschäftigt. Ein dritter Beschluss will die psychosoziale Betreuung für Zeug*innen bei Polizei und Justiz verbessern und folgt einem persönlichen Erlebnis von KLJB-Mitgliedern.

Im Studienteil war Dr. David Spencer (Aachen) zu Gast und brachte eine sehr gute Bewertung zur „neuen“ Gentechnik mit CRISPR/CAS in der Klimakrise.

Landesvorsitzender Franz Wacker (24, Laberweinting, Straubing-Bogen)erklärt die Forderungen der KLJB an die Mitglieder des Landtags:

„Wir sind immer noch fassungslos, dass Bayern wie schon 2018 das einzige Bundesland ist, in dem die Jugendarbeit im Koalitionsvertrag gar nicht vorkommt und einfach vergessen wird. Gerade das Wahlergebnis zeigt, dass es wichtiger denn je ist, dass wir uns für die Demokratie einsetzen und zusammenhalten! Konkrete Maßnahmen für mehr Demokratiebildung, Integration und Inklusion auf dem Land kommen für uns im Koalitionsvertrag leider viel zu kurz. Ebenfalls sind klare und verbindliche Ziele in der Klimapolitik und beim Flächenschutz nicht zu finden. Für uns als KLJB Bayern sind diese zehn Forderungen an den Landtag ein Appell, dass es große Aufgaben der Legislaturperiode gibt, welche nur mit allen demokratischen Kräften gemeinsam gemeistert werden können.“

Wie 2018 hält die KLJB daran fest, dass es dabei keine Kontakte und politischen Gespräche mit der AfD gibt. „Diese Partei ist inzwischen klar im Rechtsextremismus verankert, bekämpft aktiv unsere demokratische Jugendarbeit und unsere Vorstellungen von Menschenwürde, Vielfalt und Toleranz. Da gibt es für uns keine gemeinsame Gesprächsebene“, erklärt Landesvorsitzender Franz Wacker dazu.

 

KLJB ergänzt Positionen zur Kirchenpolitik

In einem zweiten Beschluss „Katholisch – warum die KLJB Teil der Kirche bleibt“ beschäftigt sich der Jugendverband auf Initiative des KLJB-Diözesanverbands Regensburg mit der Frage, was die KLJB mit der katholischen Kirche verbindet und wie sie an ihrem „K“ festhalten will.

KLJB-Landesvorsitzender Rafael Derfuß (24, Hetzles, Landkreis Forchheim) erklärt: „Wir haben mit diesem Antrag einen Arbeitsauftrag für den Arbeitskreis Glaube und Leben der Landesebene der KLJB beschlossen. Die Initiative aus Regensburg eröffnete für unsere Versammlung eine gute Diskussion über unsere katholischen Wurzeln als kirchlicher Jugendverband. Es war ein lebendiger Austausch darüber, was für uns junge Menschen heute Kirche-Sein bedeutet und uns motiviert, unseren Glauben als Teil unserer katholischen Kirche zu leben. Der Austausch war geprägt von viel (Zu-)Hören auf die persönlichen Glaubenszeugnisse der Anwesenden unserer Versammlung. Trotz unterschiedlichster Meinungen zeigte uns die Diskussion, dass unser K seiner wörtlichen Bedeutung nach – allumfassend – gerecht wird. Abgeschlossen wurde unsere Diskussion mit der Erinnerung, dass für uns junge Christ*innen einzig und allein Jesus Christus selbst Maßstab, Vorbild und Zentrum unseres bunten und vielfältigen Glaubens ist."

 

Studienteil zur Gentechnik

Zugleich beschäftigte sich die KLJB in einem Studienteil zum Thema Neue Gentechnik mit einem aktuellen Thema der Agrarpolitik. Dabei konnte der in Social Media sehr erfolgreiche Pflanzenbiologe und „Science Slammer“ Dr.David Spencer (www.davidspencer.de) aus Aachen einen sehr informativen und jugendgerechten Einstieg in differenzierten Möglichkeiten, Chancen und Gefahren der „neuen“ Gentechnik schaffen.

Landesvorsitzende Antonia Kainz (Vilsheim, Landkreis Landshut) dankte David Spencer: „Wir haben nun eine sehr qualifizierte Grundlage zur weiteren Arbeit am Thema. Diese gar nicht so neuen Methoden wie CRISPR werden von der KLJB nach einem aktuellen Beschluss des Bundesausschusses unter klaren Bedingungen im Gegensatz zur bisherigen Mutagenese von Pflanzen als mögliche Fortführung der jahrhundertelangen Pflanzenzucht angesehen. Niemals aber darf es dabei zu Patenten auf Pflanzen kommen, die gerade kleine Betriebe sofort abhängig machen würden.“

 

Beschluss zur Zivilcourage für Zeug*innen

Ein weiterer Beschluss betrifft eine Frage der Justiz- und Innenpolitik: Durch ein persönliches Erlebnis einiger KLJB-Mitglieder fordert die KLJB Bayern, die Hinweise und Finanzierung von psychosozialer Betreuung für Zeug*innen von Gewalttaten und ähnlichen Verbrechen zu verbessern. Der Hinweis auf die entsprechenden Angebote müsse bereits bei ersten polizeilichen Befragungen und bei der Ladung Hauptverhandlung im Gericht erfolgen. Beides war im konkreten Erlebnis nicht der Fall und wurde aufgegriffen, um dieses Thema als Landesvorstand mit den politisch Verantwortlichen zu besprechen.

Landesvorsitzender Franz Wacker: „Wenn Zivilcourage eine Bürger*innenpflicht ist, dann muss es auch eine Pflicht für den Staat sein, sich einzusetzen für couragierte Bürger*innen, welche Zivilcourage leisten oder geleistet haben. Diese dürfen nicht nur als ein Blatt Papier in einem Gerichtsprozess angesehen werden. Hinter jeder Aktion von Zivilcourage steckt ein Mensch, der eine potenziell traumatisierende Situation erfahren hat und diesbezüglich Anspruch psychosoziale Betreuung ab der ersten polizeilichen Vernehmung haben muss.“

 

Pressemitteilung als pdf-Download 

 

Foto KLJB-Landesausschuss als Download (Foto: Heiko Tammena)

 

Porträtfotos Landesvorsitzende KLJB Bayern:

(Franz Wacker, Rafael Derfuß, Antonia Kainz. Fotos: Heiko Tammena)

 

Beschlüsse als Download:

TOP 1: Die Jugend in Bayern!  Unsere zehn Forderungen an den neuen Bayerischen Landtag  

K wie katholisch – warum die KLJB Teil der Kirche bleibt

Zivilcourage und dann? Zeug*innen von Straftaten nicht alleinstehen lassen!

 

DieKLJB Bayern ist der größte ländliche Jugendverband in Bayern, in dem sich rund 25.000 junge Christ*innen selbst organisiert und demokratisch für ihre Zukunft auf dem Land engagieren.

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil do immer wos los is!“
Tobias