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Foto: PETTER, pixelio.de

KLJB Bayern enttäuscht über Entscheidung des Europäischen Patentamts

Patente auf Leben sind aus Sicht des Verbandes ethisch nicht vertretbar. Die KLJB (Katholische Landjugendbewegung) Bayern ist enttäuscht über die Entscheidung des Europäischen Patentamts, den Einspruch von Greenpeace gegen ein Patent auf Milchkühe (EP 1330552) zurückzuweisen.

„Dass Lebewesen durch die Product-by-process-Doktrin patentierbar sind, ist nicht akzeptabel. Aus unserem christlichen Schöpfungsverständnis heraus sprechen wir uns klar gegen Patente auf Leben aus!“, erklärt Sebastian Maier, Landesvorsitzender der KLJB Bayern. „Die momentan gültige Europäische Biopatentrichtlinie überträgt Patent-Verfahren aus dem technischen Bereich einfach auf Lebewesen. Hier müssen aber andere Regeln gelten“, so Maier weiter. Die KLJB Bayern hatte erst im November 2009 einen Beschluss gefasst, der Patente auf Leben ablehnt.

Züchterprivileg schützen

Erfreut zeigt sich Maier über die klare Positionierung des bayerischen Landwirtschaftsministers Helmut Brunner, der sich am 8. März bei einer Veranstaltung des Landesverbandes der Bayerischen Rinderzüchter ebenfalls klar gegen jede Patentierung landwirtschaftlicher Nutztiere ausgesprochen hatte.

Maier wie Brunner heben die Bedeutung der züchterischen Leistung der Bauern hervor, die aus gutem Grund seit Jahrhunderten einen besonderen Schutz genießt. Dieser Schutz dürfe, so Maier, nicht durch die Europäische Biopatentrichtlinie unterlaufen werden, auch wenn neue technische Verfahren zur Selektion benutzt werden. Die KLJB Bayern fordert in ihrem Beschluss deshalb unter anderem die Überarbeitung dieser Richtlinie sowie weltweit ein Verbot von Patenten auf Leben.

 

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil man so frei is.“
Julia