Die rund 60 Delegierten aus ganz Bayern tagten von Donnerstag bis Sonntag im Haus Werdenfels in Nittendorf (Landkreis Regensburg). Zentrales Ergebnis waren erfolgreiche Neuwahlen für nunmehr vier gleichberechtigte Landesvorsitzende und ein Beschluss zum sehr aktuellen Thema „Nie wieder völkischer Nationalismus in Bayern, Deutschland und Europa“ gegen Rechtsextremismus.
Scharf: KLJB setzt sich seit 75 Jahren für junge Menschen ein
In ihrer Festrede würdigte Staatsministerin Ulrike Scharf, MdL, die große Bedeutung der KLJB für die Gesellschaft und Demokratie: „Junge Menschen sind unsere Zukunft! Es ist wichtig, ihre Anliegen ernst zu nehmen, ihre Ideen aufzugreifen und möglichst viele junge Menschen zu erreichen. Die KLJB ermutigt die Jugend insbesondere im ländlichen Bereich, sich aktiv einzubringen und mitzugestalten. Dieses Engagement ist von unschätzbarem Wert für den Zusammenhalt der Gesellschaft und unserer Demokratie. Ich danke der KLJB, dass sie sich seit 75 Jahren für die jungen Menschen in Bayern einsetzt. Zudem seid ihr ein Kontrapunkt zu Hass und Hetze, die sich im Netz verbreiten. Ihr habt in 75 Jahren stets eine vorbildliche demokratische Haltung gezeigt.“
Seit 1953 ist die KLJB neben der Evangelischen Landjugend und der Bayerischen Jungbauernschaft anerkannter Jugendverband im Bayerischen Bauernverband. Wie gut diese Partnerschaft auf dem Land durch immer neue Generationen gelebt wird, freute in einem gemeinsamen Grußwort Günther Felßner (BBV-Präsident) und Landesbäuerin Christine Singer: „Ihr sorgt für konstruktive Unruhe und seid der Motor der Zukunft auf dem Land – macht weiter so!“.
Philipp Seitz, Präsident des Bayerischen Jugendrings, konnte aus eigener Erfahrung als KLJB-Ehrenamtlicher der Ortsgruppe Barbing (Landkreis Regensburg) berichten, wie breit die Wirkung der KLJB ist: „Ihr schafft es, in allen Bereichen von Politik und Kirche eine starke Stimme der Landjugend zu sein und ihr steht einfach für das junge Lebensgefühl auf dem Land!“
Zum Festgottesdienst und dem Festabend kamen am Freitag zahlreiche Ehrengäste aus Politik, befreundeten Verbänden und früheren KLJB-Generationen. Für beste Unterhaltung sorgte Gstanzlsänger Erdäpfekraut und die Band Nignoglnei.
KLJB-Landesvorsitzende Antonia Kainz freut sich als eine von vier Moderator*innen des Festabends: „Wir sind sehr froh, mit einer Zeitreise durch sieben Jahrzehnte und mit Gästen aus den 70er und 80er Jahren viel KLJB-Gefühl aus verschiedenen Generationen auf der Bühne zu haben. Das viele Lob ist uns als heute junge Generation eine Verpflichtung, sich weiter zu engagieren – von der Ortsgruppe über die Diözesanverbände bis zur Landesebene und sogar international gilt bis heute unser Wahlspruch: Auf Dich kommt es an!“
Vier KLJB-Landesvorsitzende gewählt – drei aus Niederbayern!
Bei der KLJB-Landesversammlunggab es am Samstag eine turnusgemäße Neuwahl des gesamten ehrenamtlichen Landesvorstands mit bisher fünf Mitgliedern. Am Samstagabend wurde Landesvorsitzender Kilian Gumpp (Dillingen) nach zwei Jahren im Amt feierlich verabschiedet. Wieder gewählt wurden als vier gleichberechtigte Landesvorsitzende Antonia Kainz (Vilsheim, Landkreis Landshut), Alexandra Schmid (Schöllnach, Landkreis Deggendorf), Franz Wacker (Laberweinting, Landkreis Straubing-Bogen) und Rafael Derfuß (Hetzles, Landkreis Forchheim).
KLJB fordert aktives Handeln für Demokratie
Am Sonntag verabschiedetedie Landesversammlung nach ausführlicher Antragsberatung einen neuen Beschluss „Nie wieder völkischer Nationalismus in Bayern, Deutschland und Europa“, der die KLJB selbst zum Eintreten für Demokratie und Rechtsextremismus verpflichtet, aber zugleich die Politik im Blick hat.
Der zuständige Landesvorsitzende Franz Wacker (Laberweinting, Landkreis Straubing-Bogen) dazu: „Wir setzen unser demokratisches Engagement in der Jugendarbeit fort und freuen uns über breite Bündnisse und tägliche Arbeit für Demokratie, Toleranz und Menschenwürde. Wenn sich alle demokratischen Kräfte dabei einig sind und auch gemeinsam in Handeln kommen, können die verwirrten Pläne des Rechtsextremismus einfach nur scheitern!“
KLJB fordert Demokratiefördergesetz und Unvereinbarkeiten
Ganz konkret schlägt die KLJB in ihrem Beschluss vor, dass es in Bayern ein Demokratiefördergesetz nach Vorbild der Bundesebene geben solle und Jugendbeteiligung in der Gemeindeordnung verpflichtend wird. Zudem müssten alle Kommunen und Pfarrgemeinden für ihre Räume in Hausordnungen Grenzen setzen, die rechtsextreme Propaganda ausschließen. Alle katholischen Verbände sollten prüfen, Regelungen zur Unvereinbarkeit in ihren Satzungen zu haben, wenn jeweilige Satzungsziele in rechtsextremen Organisationen aktiv bekämpft werden.
Pressemitteilung als pdf-Download
Beschluss „Nie wieder völkischer Nationalismus in Bayern, Deutschland und Europa“ als pdf-Download
Foto-Download KLJB Bayern mit Sozialministerin Ulrike Scharf (Foto: Alexander Hahn, KLJB Bayern)
Foto Download KLJB-Landesvorstand nach Neuwahl (Foto: Alexander Hahn, KLJB Bayern)
Foto Download KLJB-Beschluss Landesversammlung (Foto: Heiko Tammena, KLJB Bayern)