Ministerpräsident Horst Seehofer hat entschieden, unter Federführung von Staatsminister Helmut Brunner eine "Zukunftskommission Landwirtschaft" einzurichten. Die Kommission leitet der ehemalige EU-Agrarkommissar Dr. Franz Fischler. Laut Staatsregierung ist Aufgabe der Kommission, „Handlungsempfehlungen für die bayerische Politik zur Wettbewerbsstärkung unserer Agrarwirtschaft und zur Weiterentwicklung des ländlichen Raums zu erarbeiten. Die ‚Zukunftskommission Landwirtschaft’ soll sich auch mit der Agrarpolitik auf europäischer und deutscher Ebene beschäftigen und Schlussfolgerungen für deren Weiterentwicklung formulieren.“ Da bayerische Agrarpolitik auch Gesellschaftspolitik sei, spiegelt die Besetzung der Kommission ein breites Spektrum gesellschaftlicher Kräfte mit wichtigen Vertretern von Landwirtschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen und Verbänden wider.
Einfluss auf EU-Politik
KLJB-Landesvorsitzender Sebastian Maier ist selbst Landwirt und gespannt, welche Ergebnisse die Kommission erarbeiten wird und wie diese in die Politik einfließen werden. „Bei der ersten Sitzung haben sich alle sehr offen gezeigt, man hat ausgelotet, wer wo steht und mit wem man koalieren könnte.“ Maier vermutet, dass es bei diesem bunten Gremium, in dem Vertreter/-innen verschiedenster Interessen zusammenkommen, keinen Konsens sondern Kompromisse geben wird. „Spannend wird es, wenn 2013 ein neuer Finanzrahmen für die EU-Agrarpolitik beschlossen wird. Dann wird man sehen, inwieweit die Forderungen der Kommission von der Politik berücksichtigt werden.“
Fahrplan
Zunächst geben die knapp 30 Verbände, Kirchen und Institutionen schriftliche Stellungnahmen zu Situation, Zukunft und Aufgaben der bayerischen Land- und Ernährungswissenschaft ab. Bis Februar 2010 werden vier Regionalkonferenzen zu den Themen Milch und Rindfleisch, Veredelung, Diversifizierung und Sonderkulturen stattfinden. Nach weiteren Beratungen wird im April 2010 ein Leitbild für die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen für die bayerische Politik vorgelegt werden.
Interessenvertretung
Die KLJB Bayern setzt sich seit Jahrzehnten konsequent für die Interessen von Landwirten und Landwirtinnen ein. So hat sie beispielsweise Konzepte für die landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung entwickelt und dem Ministerium vorgelegt.
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