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Mit der Landjugend die Welt verändern

Die ehemalige MIJARC-Generalsekretärin Christine Brandmeir erhält Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement für die internationale Landjugend

Die 36-jährige Christine Brandmeir aus Affing (Landkreis Aichach-Friedberg) wude am 18. März für ihr vielfältiges Engagement für Jugendliche in ländlichen Räumen auf der ganzen Welt mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Bayerns Staatsministerin für Justiz Dr. Beate Merk überreichte der ehemaligen Generalsekretärin der internationalen katholischen Landjugendbewegung MIJARC den Verdienstorden im Rahmen einer Feierstunde im Rokokosaal der Regierung von Schwaben in Augsburg.


Als Generalsekretärin der MIJARC setzte sich die Diplom-Sozialpädagogin und Mutter von drei Kindern von 2003 bis 2008 für die nachhaltige Entwicklung
ländlicher Räume und die Verbesserung der Situation Landjugendlicher in über 40 Ländern weltweit ein. Christine Brandmeirs Arbeitsschwerpunkt war die
Öffentlichkeits- und politische Arbeit, besonders in Zusammenarbeit mit UN-Organisationen wie der UNESCO und der Welternährungsorganisation FAO.
„Der engagierte Einsatz, den viele Landjugendliche weltweit täglich ohne große
finanzielle Mittel bringen, war meine Motivation“, meint sie.


Die Bundesverdienstkreuz-Auszeichnung für die weltweite Landjugendarbeit
ist für Christine Brandmeir eine große Überraschung. Sie will das Bundesverdienstkreuz stellvertretend für die vielen Landjugendlichen in der KLJB und in der MIJARC entgegennehmen. „Besonders denke ich da zum Beispiel an Torribio Gonsalez, der in Paraguay um sein Land kämpft, an Pushpa Koyon, die sich in Indien mit anderen Frauen für Frauenrechte einsetzt, oder an Joseph Kayondo, der in Uganda viele Jugendliche in Landwirtschaftsprojekten ausbildet und begleitet“, sagt Christine Brandmeir. Sie denke aber auch an die
Landjugendlichen in Europa, die zwischen industrialisierter Landwirtschaft und
professionalisierter Jugendarbeit immer wieder Wege finden, den ländlichen Raum neu zu gestalten und anderen Jugendlichen Perspektiven geben. So versteht sie die Verdienstkreuz-Auszeichnung als Mutmacher für Jugendliche in ländlichen Räumen weltweit: „Ich wünsche ihnen, dass sie offen sind, alles in Frage stellen, Sinn und Hoffnung suchen. Dass sie humorvoll, verrückt und frech sind und immer wissen, dass sie hier und heute das Potenzial haben, die Dinge zu verändern“. Besonders bestärkt Christine Brandmeir die Auszeichnung in ihrem Wunsch, dass Verantwortliche in Politik, Institutionen und Kirche Landjugendliche ernst nehmen, dass sie ihrer Selbstorganisation und ihrem Engagement Respekt entgegenbringen.


Christine Brandmeirs verbandliche Wurzeln liegen in der Katholischen
Landjugendbewegung (KLJB). Als Jugendliche engagierte sie sich zunächst im
Ortsverband Affing und auf Landkreisebene. Von 1993 bis 1997 war sie
ehrenamtliche Diözesanvorsitzende in Augsburg und wurde 1999 für eine
dreijährige Amtszeit als hauptamtliche KLJB-Bundesvorsitzende gewählt. Heute
arbeitet Christine Brandmeir als Koordinatorin für die MehrGenerationenTreffpunkte in Augsburg.


Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde von Bundespräsident Theodor Heuss im Jahre 1951 gestiftet. Es ist die höchste
Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl
ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden. Bisher wurde der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland etwa 240.000 Mal verliehen.

 

Johanna Elsässer, Pressereferentin der KLJB Deutschland

„Ich bin glücklich auf dem Land, weil man do no zamhaifd.“
Nicole