Wie redet die Landjugend von Gott?
Mit diesem Thema befasst sich die diesjährige Landjugendseelsorgetagung, zu der die Diözesanseelsorgerinnen und -seeslorger sowie mehrere Kreisseelsorgerinnen und -seelsorger und Mitglieder das AK Glaube und Leben zusammengekommen sind. Mit Prof. Hildegard Wustmans aus Linz ging man der Frage nach inwieweit es eine „Theologie der KLJB“ gibt bzw. entwickelt werden kann. „Wer Theologie betreiben will, muss sich den Fragen der Gesellschaft stellen und kein vorgefertigten Antworten geben“, so Dr. Wustmans. Diese Fragen aufzugreifen und in Sachen Glaube sprachfähig zu sein, sei Aufgabe der KLJB. „Trauen sie sich, Gott ins Spiel zu bringen. Nicht aufdringlich, aber mit einer klaren Botschaft“, ermutigte die Referentin. Wo auf Ortsebene mit praktischem Tun, Weltgestaltung geschieht, haben die weiteren Ebenen des Verbandes die Aufgabe eine Reflexion über den Glauben anzuleiten und zur religiösen Arbeit zu ermutigen.
Modell der ehrenamtlichen geistlichen Leitung wird ausgebaut
Im Konferenzteil besprachen dann die Seelsorgenden die Problematik fehlender geistlicher Begleitung auf Ortsebene. Durch den Mangel an Seeslsorgenden drohe immer mehr eine wichtige Dimension von Landjugendarbeit verloren zu gehen. Landesseelsorger Richard Stefke: „Wir müssen weiterhin das Modell der ehrenamtlichen geistlichen Verbandsleitung ausbauen und auch die Verantwortungsträger in der Kirche auf diese Problematik aufmerksam machen, wenn wir die Ortsebene in religiösen Fragen nicht aufgeben wollen.“ Man verständigte sich in der Konferenz, sowohl weiterhin nach geeigneten Begleiterinnen und Begleitern zu suchen, als auch die Diözesanbischöfe erneut auf eine Prioritätensetzung für die Jugendarbeit zu erinnern.
Landesrunde: „Beraten zwischen Tür und Angel?“
Ein sehr kurzweiliger und lehrreicher Referent war bei der Landesrunde zum Thema "Wie berate ich zwischen Tür und Angel": Werner Eder vom Traunseeinstitut aus Österreich, zeigte und übte mit uns Gespräche zur Beratung von Teammitgliedern und Ehrenamtlichen, die in ganz verschiedener Absicht und Form entstehen. Wie eine lösungsorientierte Gesprächsführung mit offenen Fragen auch informell „zwischen Tür und Angel“ verlaufen kann, wird den Beteiligten nun klarer.
Gemeinsamer Austausch, Stadtführung und Info zu "Digitale Lebenswelten"
Für beide Tagungen gab es neben den Austauschrunden zudem eine sehr gut gestaltete historische Stadtführung mit dem "Stadtfuchs" in Passau und abschließend einen Blick in die „Digitalen Lebenswelten“, die große Veränderung der Freizeit von jungen Menschen durch mobiles Internet. Hier gab es einen unterhaltsamen Einblick in differenzierte Nutzung nach Milieus und Lebenswelten durch Heiko Tammena von der KLJB-Landesstelle.
Fotogalerie zur LJST/Landesrunde
Bildergalerien auf Facebook zur LJST/Landesrunde und Stadtführung