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Bei der Planung von Windkraftanlagen scheint die Energiewende wieder weiter entfernt als bisher... (Foto: Vroni Hallmeier)

Wie weit denn noch? Stürmische Zeiten für Windkraftanlagen in Bayern

10 x 200= 2000?! Geht so die Rechnung auf? Wenn es nach Horst Seehofer ginge, dann schon. Das soll nämlich die neue Formel für die Abstandsregelung für Windkraftanlagen an Wohnhäuser sein, sprich Höhe x 10. Nimmt man die neuen Anlagen, die gebaut werden, kommen diese auf eine Höhe von 200 Metern, was dann heißen würde, sie dürfen erst im Abstand von 2 km von den nächsten Wohnhäusern entfernt errichtet werden. Die KLJB-Landesvorsitzende Vroni Hallmeier kommentiert das Thema...

 

Laut jetzigen Richtlinien im Bundesimmissionsschutzgesetz würde auch bei großen Anlagen ein Abstand von 650 Metern zu Mischgebieten und 1.000 Metern zu reinen Wohngebieten reichen. Sollte nun doch die neue Formel Gesetz werden, stünden einige Kommunen vor dem Problem, wo sie denn nun Ihre Windkraftanlagen hin bauen sollen, da ihnen durch diese Formel einfach die Fläche ausgeht. Zumal es realistisch eh schwierig wird, 1.500 neue Anlagen in Bayern zu errichten, wie es das Energiekonzept der Staatsregierung vom Mai 2011 eigentlich bis 2021 plant.

 

Schwierig wird es vor Ort

Die Planer von Windkraftanlagen sehen es noch gelassen, da es ja eh ständig neue Gesetzesinitiativen gäbe, die man dann doch nicht umsetzt. Schwierig wird’s jetzt für die Diskussion vor Ort mit den Leuten, die sich eh gegen Windkraftanlagen stemmen. Die berufen sich jetzt natürlich auf die Aussage Seehofers, der ja 2 km Abstand zum Windrad versprochen hätte.

 

Würde man jetzt sagen, man baut halt einfach kleinere Anlagen, so hätte das auch wenig Sinn, denn eine Wirtschaftlichkeit der Anlagen ist nun mal erst ab 200 m Höhe gegeben. Die bayerische Staatsregierung sollte sich bitte doch genau überlegen, wie mit diesem Vorschlag umgegangen werden muss. Die Windkraft ist ganz zentraler Bestandteil in der Energiewende und der Ausbau darf durch solche fraglichen Regelungen nicht gebremst werden, sonst wird das nix mit der Energiewende.

 

Vroni Hallmeier, KLJB-Landesvorsitzende

 

Unsere Position zum Thema: Energiekonzept der KLJB Bayern von 2012

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Malena